Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) by Martin Walker

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) by Martin Walker

Autor:Martin Walker
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2011-10-28T15:36:26+00:00


Chapter 14

Bruno war nicht allzu überrascht, als er Jean-Jacques' mächtige Gestalt vor dem Stand entdeckte, an dem es Grillwürstchen und Bier in großen Plastikbechern gab. Als er Bruno sah, deutete er auf einen gefüllten Becher, der neben ihm auf der Theke stand.

„Für Sie“, sagte Jean-Jacques. „Kompliment, tolles Spiel von Ihnen.“

„Sie waren doch gar nicht dabei“, entgegnete Bruno. „Jedenfalls habe ich Sie nicht gesehen.“

„Aber alle sagen es, zumindest der Baron. Aber deshalb bin ich nicht hier. Ich habe jetzt die Liste der Anrufe, die Hercule geführt und entgegengenommen hat, und einen meiner Jungs beauftragt, die Nummern auf eine mögliche Verbindung hin zu überprüfen. Fest steht, dass er recht häufig mit Ihrem verschwundenen Freund Vinh telefoniert hat, der jetzt nicht mehr an den Apparat geht. Mehrmals hat er auch Sie und den Baron angerufen und ein paar längere Gespräche mit der vietnamesischen Botschaft in Paris geführt. Dann gibt's noch etliche Anrufe auf Handys mit Prepaid-Karten, die nicht namentlich registriert sind. Jetzt würde ich gern mit Ihnen ein paar Telefonnummern aus Saint-Denis durchgehen.“

Er zog mehrere Computerausdrucke aus einer dicken Aktentasche und wedelte damit in der Luft. „Ich wollte vorschlagen, dass wir zusammen zu Abend essen und Sie mir mit den Namen weiterhelfen - ah, würden Sie mich bitte den Damen vorstellen?“

Als sie einander die Hand schüttelten, sagte Pamela: „Bruno hat mir schon viel von Ihnen erzählt. Wollen Sie nicht auch an der Trauerfeier für Hercule teilnehmen? Sie findet heute Abend statt.“

„Gern, zumal ich weiß, dass Bruno gekocht hat. Der Baron hat mich auch schon eingeladen, vielleicht, weil ich versprochen habe, ein paar schöne Flaschen Wein mitzubringen.“

Jean-Jacques schaute den Frauen mit bewundernden Blicken nach, als sie das Stadion verließen und hinter dem gemauerten Steinbogen verschwanden.

„Dumm von mir, Ihnen einen Herrenabend vorgeschlagen zu haben.“

„Begleiten Sie mich. Ich muss noch Suppe kochen und ein paar Sachen zusammenpacken. Dann fahren wir zum Haus des Barons, wo die Feier stattfindet.“

„Ein kleines Château, wie man sagt.“

„Sehr klein, eher eine chartreuse. Sie sieht beeindruckend aus, hat aber eigentlich nur einen großen Raum. Lassen Sie Ihren Wagen hier. Wir fahren mit meinem, und Sie können mir unterwegs die Namen vorlesen.“

„Aber zuerst kaufen wir Wein“, sagte Jean-Jacques. Bruno fuhr zur nahe gelegenen cave von Hubert de Montignac, jenem legendären Weinkeller, in dem es einzelne Flaschen zu kaufen gab, die über 3000 Euro kosteten, aber auch den hiesigen Wein aus einem riesigen Fass für etwas über einem Euro pro Liter. Hubert kam hinter dem Tresen hervor, um die beiden zu begrüßen und sie in sein Büro zu führen, wo er auch gern mit Freunden ganz besondere Tropfen verkostete.

„Was ist los mit dir?“, fragte Nathalie, Huberts Sekretärin und seit vielen Jahren auch seine Geliebte. Sie stand von ihrem Schreibtisch auf und hielt Bruno die Wange hin. „Du humpelst ja.“

„Rugby“, erklärte er und machte sie mit dem Kommissar bekannt. „Hubert wird heute Abend auch an der Trauerfeier teilnehmen“, flüsterte er Jean-Jacques zu. „Sie sollten also seinen Rat annehmen und kaufen, was er empfiehlt.“

„Hercule liebte seinen Saint Fimilion und den Château l’Angelus über alles“, sagte Hubert. „Aber Letzteren kann sich heute niemand mehr leisten, jedenfalls nicht in größeren Mengen.



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